Darum haben wir eine BMR-Linie auf unseren Sätteln

Radfahrer*innen müssen immer mal wieder ihre Sitzhöhe beim Fahrrad einstellen, zum Beispiel, weil sie ein neues Fahrrad gekauft haben. Auch der Erwerb eines neuen Sattels führt oft dazu, dass man die Sattel- beziehungsweise die Sitzhöhe neu einstellen muss, denn Fahrradsättel sind unterschiedlich hoch gebaut.

Beim Einstellen der Sattelhöhe kann man sich ausschließlich auf sein Gefühl verlassen. Besser wäre es indes, sich zumindest einmal im Vorfeld in eine Beratung bei Bikefitter*innen zu begeben, und die dabei gefundene Sitzhöhe mit Hilfe von Zentimetermaß oder gar einer Fitting-Anleitung wie der Ergon Fitting Box anzuwenden, beziehungsweise zu reproduzieren.

Den richtigen Messpunkt finden – aber wie und wo?

Wer nun zumindest seine Sitzhöhe – gemessen von der Tretlagermitte auf die Oberfläche des Sattels – kennt, der steht immer noch vor dem Problem, an welcher Stelle der Satteloberfläche er das Zentimetermaß ablesen soll. Schließlich ist der Abstand von der Tretlagermitte zur Sattelspitze meist sehr viel Kürzer als zur Mitte oder gar dem Ende eines Sattels. Um hier einen Anhaltspunkt zu geben, der die Reproduzierbarkeit der jeweiligen Fitting-Maße ermöglicht, gibt es die Biomechanische Referenz-Linie (BMR Linie). Sie ist eine Art Meridian des Sattels, der sich von der einen zur anderen Flanke zieht.
Die BMR-Linie auf Ergon-Sätteln: Ein umfassender Leitfaden (YouTube)

Ist die Biomechanische Referenz-Linie eines Sattels immer gleich?

Die biomechanische Referenz-Linie (BMR-Linie) bei Fahrradsätteln ist ein Konzept, das in der Fahrradbiomechanik und Ergonomie verwendet wird, um die optimale Position des Sattels zu bestimmen und sicherzustellen, dass der Fahrer eine effiziente und komfortable Sitzposition einnimmt. Die meisten renommierten Sattelhersteller arbeiten mit einer BMR (oder international BRP = Biomechanical Reference Point/Biomechanischer Referenz Punkt). Diese Markierungen sind sowohl auf den Sätteln zu finden, als auch in der Produktkommunikation. Allerdings gibt es unterschiedliche BMR-Maße. Einige Hersteller bevorzugen die BMR70 (zum Beispiel Selle Italia) oder aber die BMR80 (zum Beispiel Pro/Japan). Für die unterschiedlichen Maße gibt es Pro- und Contra-Argumente. So ist zum Beispiel ein kleinerer BMR sinnvoll bei einer sehr sportlich ausgerichteten Sattellinie. „Wir bei Ergon haben uns nach umfangreichen Studien und Analysen für die BMR75 entschieden“, sagt der promovierte Sport-Ergonom Dr. Kim Tofaute.

Dr. Kim Tofaute

Wie hilft die BMR beim Bikefitting?

Die Biomechanische Referenz Linie verbessert die Genauigkeit der Positionsbestimmung und -einstellung. Das gilt für alle Positionsmaße. Ein Beispiel: Wie kann man die Sattelhöhe exakt messen? Dafür benötigen Radler*innen genaue Messpunkte. Der Mittelpunkt der Tretlagerwelle ist einfach zu ermitteln und mit entsprechenden Werkzeugen auch exakt definierbar. Am Sattel ist der exakte Messpunkt allerdings sehr schwer zu bestimmen, da bisher unklar war, wie weit man vorne oder hinten am Sattel messen sollte. Das wird mit der BMR klar definiert und vereinfacht. Der Referenzpunkt ist von da an für die Einstellung des Abstands vom Sattel zum Lenker und der Sitzposition, der Sitzhöhe sowie der Sattelneigung mit verantwortlich.

Ist die Biomechanische Referenz-Linie auf allen Ergon-Sätteln zu finden?

Bei den neuen Sportsätteln von Ergon, dem führenden Innovator im Bereich der Ergonomie für die Kontaktpunkte zwischen Fahrer*innen und Fahrrad, ist die BMR bereits gekennzeichnet (Zum Beispiel bei den Modellen SR Tri und SR Allroad). Nach und nach wird dieser Referenzpunkt auch auf neuen Produktserien anderer Sattel Modelle eingeführt. Auch die Ergon Fitting Box arbeitet mit der Biomechanischen Referenz Linie.

Die BMR-Linie auf dem SR Allroad Men.

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